Katholische Pfarrei Deutscher Sprache in Japan  05. Sonntag der Osterzeit (C) - 18. Mai 2025

Gedanken zum Sonntag - von Pfarrer Mirco Quint

 

Liebe(r) Gemeinde St. Michael!

Das Buch der Offenbarung des Johannes klingt an manchen Stellen wie ein Gruselroman, in dem es um den Weltuntergang geht, das Ende der Menschheit und das Strafgericht, das gehalten wird. Doch am Ende des Buches wird ein Gedanke entfaltet ganz anderer Gesinnung: Es wird, nach all dem Schrecken, einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Es gibt keine Trauer, keinen Tod mehr, Gott wohnt mitten unter den Menschen und alles wird neu. Schön und beruhigend.

Aber wie soll das funktionieren? Muss dafür alles erst einmal untergehen? Kaputt und zerstört sein? Geht das nicht anders? Doch! Jesus selbst gibt uns dafür ein „neues Gebot“, ein Gebot, das wir ein Vermächtnis, wie ein Testament klingt. Was er uns hinterlässt, was er uns mitgibt, ist: „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“

Dieses Gebot soll uns als Christinnen und Christen auszeichnen. Ganz schöne Herausforderung, schließlich kann ich doch gar nicht alle Menschen lieben … Es gibt genug Menschen, die ich nicht leiden kann … Trotzdem gilt: Liebt einander! Jesus macht uns mit diesem Gebot mitverantwortlich für die Welt. Wir selber sollen dazu beitragen, dass die Erde neu wird, anders. Nur durch Liebe kann sich etwas verändern.

Wenn alle liebevoll, oder zumindest wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen, dann wird etwas anders. Vielleicht noch nicht richtig gut, aber anders, friedvoller.

Am kommenden Sonntag, 18. Mai 2025 bieten wir wieder parallel zur Eucharistiefeier die KinderKirche an. Herzliche Einladung.

 

Ihr und euer Pfarrer Mirco Quint

 
 
 

Eintragung in das Kondolenzbuch der Päpstlichen Nuntiatur zu Tokyo anlässlich des Todes von Papst Franziskus

Liebe(r) Gemeinde St. Michael!

Der stellvertretende Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Tokyo, Martin Huth, und unser Pfarrer Mirco Quint kondolierten dem Päpstlichen Nuntius von Japan anlässlich des Todes Seiner Heiligkeit Papst Franziskus. Gemeinsam richteten beide die Grüße der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland und unserer Katholischen Pfarrei Deutscher Sprache in Japan aus. Nuntius Erzbischof Francisco Escalante Molina nahm die Beileidsbekundungen persönlich entgegen. Zugleich lud er alle Gläubigen ein zu einem Requiem für Papst FranziskusSonntag, 27. April 2025, um 15.00 Uhr in der St. Mary`s-Cathedral zu Tokyo. Herzliche Einladung.

 

Martin Huth schrieb in das  Kondolenzbuch:

Im Namen von Botschafterin Petra Sigmund und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland spreche ich der Nuntiatur und allen Angehörigen der Katholischen Kirche unser tief empfundenes Beileid zum Ableben Seiner Heiligkeit Papst Franziskus aus.

Mit ihm verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen. Seine  Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber die von ihm gelebte Praxis des Glaubens haben Menschen auf der ganzen Welt berührt - und Halt, Kraft und Orientierung gegeben.

Dass die Armen und Ausgegrenzten, die Vertriebenen und Geflüchteten seiner besonderen Sorge und Liebe sicher sein konnten, machte er von den ersten Tagen seines Dienstes als Bischof von Rom an sichtbar. Viele, die sich als vergessen empfanden, fühlen sich von Papst Franziskus gehört, gesehen und verstanden.

Sein Amt begriff Papst Franziskus immer als einen Dienst an allen Christen, ja an allen Menschen guten Willens. Er gestaltete es als ein Angebot zum Dialog, als ein Brückenbauer, als eine Einladung, mitzuwirken an einer besseren und gerechteren Welt. Dabei war das Wirken für den Frieden für Papst Franziskus untrennbar verbunden mit der Sorge um die Bewahrung der Schöpfung und um eine gerechte Wirtschaftsordnung.

Franziskus war zutiefst überzeugt, dass der Frieden, der in so vielen Teilen der Welt so schmerzlich vermisst und ersehnt wird, nur dort wachsen und bleiben kann, wo sich Menschen unterschiedlicher Überzeugungen, unterschiedlicher Glaubensrichtungen und unterschiedlicher Lebensweisen mit Respekt und Wertschätzung und mit dem Willen zur Versöhnung begegnen. 

Wir alle können dankbar sein für Franziskus und sein segensreiches Wirken.

Martin Huth, stellvertretender Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan.

 

Mirco Quint schreibt an den Nuntius:

Eure Exzellenz Erzbischof Escalante Molina, lieber Freund Francisco,

trotz der schweren Erkrankung unseres Heiligen Vaters kam die Nachricht von seinem Tod für mich überraschend. Die Welt hielt für einen Moment den Atem an. In diesem Augenblick feierte ich gerade die Heilige Messe am Ostermontag mit den deutschsprachigen Katholiken in Kansai. 

Wie die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus wird nun unser verstorbener Heiliger Vater von Christus begleitet, um ihm die Heilige Schrift auszulegen und das Brot des Lebens mit ihm zu teilen. Er offenbart sich ihm als der Auferstandene. Was für eine tröstliche Osterbotschaft, die über den irdischen Tod hinausgeht. 

Im Gebet vereint und als Freund an deiner Seite,

Pfarrer Mirco Quint

 

Eintragung in das Kondolenzbuch:

Tokyo, 23. IV. 2025

Sancte Pater Francisce,

in Paradisum deducant te Angeli, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem.

Gratias tibia ago pro labore tuo, mi bone pastor.

Pastor Mirco Quint

Parochia Catholica Linguae Germanicae In Iaponia


Besinnungs-/Gebets-Abende

 

   Dienstag, 17. Juni um 19 Uhr Bibliolog digital per Zoom mit Marianne Bauer