Yoshie und Yoichi Komuta

Die Wiege von Frau Komuta stand in Tokio (Nakano), die von Herrn Komuta in Kagoshima. Eine schöne Kindheit hätte sie verbracht, sagt Frau Komuta. Als das jüngste von drei Geschwistern hat sie eine besondere, schon fast nicht mehr dem Zeitgeist entsprechende, Erziehung genossen, denn ihre Eltern haben noch viel Wert auf Traditionen gelegt. So erlernte sie die Teezeremonie, den japanischen Tanz und Ikebana. Auf eigenen Wunsch hin hat Frau Komuta erst mit 18 Jahren das Klavierspiel erlernt.

 

Während die äußeren Umstände sehr gut waren, gab die Gesundheit von Frau Komuta in ihrer gesamten Kindheit und Jugend Anlass zu Sorge. Die schwache Gesundheit war auch der Grund, warum sie ihr Studium der japanischen Geschichte zuerst abbrechen musste. Später war es ihr dann doch noch möglich, das Studium zu beenden.

1956 haben die Eheleute Komuta geheiratet. Die Gesundheit von Frau Komuta hat sich seit der Heirat erstaunlicherweise stabilisiert. 3 Kinder sind geboren worden. Herr Komuta hat an der Tokyo Universität angewandte Physik studiert und arbeitete als Beamter des Handels- und Industrieministeriums zuerst in Tokio and dann von 1970 bis 1973 in Deutschland. Die Familie lebte in einem kleinen Dorf am Rhein (Holsten). Durch die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche sind gute Kontakte zur dortigen Gemeinde entstanden, die bis heute bestehen. Deutschland ist den Eheleuten Komuta zur zweiten Heimat geworden. Nach der Rückkehr nach Tokio wurde der Besuch des deutschen Gottesdienstes in St. Michael aufgenommen.

Von 1978 bis 1980 wurde Wien das Zuhause der Familie. Die klassische Musik, für die er immer schon viel übrig hatte, hat Herr Komuta dort sehr genießen können. Gemäß seinem Motto, man solle immer die einheimischen Schulen besuchen, haben die Komuta-Kinder in Wien den deutschsprachigen Kindergarten und/oder die Grundschule sowie das Gymnasium besucht. Die älteste Tocher hat dort auch die Matura bestanden und danach Kunstgeschichte an der Universität Wien studiert. Sie ist verheiratet und lebt noch immer in Wien. Der Sohn und die jüngste Tochter arbeiten bei ausländischen Firmen in Tokio.

Aus einer buddhistischen Familie stammend, hat Frau Komuta den christlichen Glauben zuerst an einer evangelischen Kirche kennen gelernt, zu der sie mit einer Freundin ging, um die Sonntagsklasse zu besuchen. Damals ging es wohl um nicht viel mehr als um die guten Kekse, die es danach gab. In einem Krankenhaus, das sie zur Behandlung aufgesucht hatte, lernte sie sehr freundliche Patres und Nonnen kennen, die auch zu ihren Freunden wurden. Nach einer tiefen Glaubenserfahrung hat sie den christlichen Glauben angenommen und hält bis heute daran. Der sonntägliche Gottesdienstbesuch in St. Michael, mit dem sie die Woche beginnt, gehört ganz natürlich in das Leben der Eheleute Komuta. Zitat von Frau Komuta: "Mit meinem festen Glauben an Gott verbringe ich jeden Tag mit Glück und in Frieden. Jesus Christus sieht uns immer an. Nichts bringt den Lebendigen mehr Glück als diese Befriedigung."

Gemäss schriftlicher Notizen von Frau Komuta und nach einem Interview geführt von Barbara Peters

 

PS: Das Ehepaar Komuta gehört zu den Mitgliedern, die unsere Gemeinde am längsten tatkräftig und finanziell unterstützt. Frau Komuta kümmert sich immer um die Kaffeetafel, und sei es "nur" der Abwasch, immer wieder muss sie sich um das Parkproblem kümmern und hat sicherlich schon oft manche Abschlepperei verhindert. Außerdem gibt es manchesmal kleine Überraschungen, wie Blumen aus dem eigenen Garten und andere Nettigkeiten für die Gottesdienstbesucher.

Vielen Dank Yoshie und Yoichi Komuta!

 

Erschienen im Mai 2002.